11 Juli, 2010

Auf einen Blick


MILCHWALD (2003) ...

Zu den Schwierigkeiten im Umgang mit zeitbasierten Kunstformen, dem Film zum Beispiel, gehört es, sich Überblick zu verschaffen. Eine Skulptur, eine Zeichnung erlaubt jederzeit die Totale. Aber wie könnte man einen Film auf einen Blick erfassen?

Die orthodoxe amerikanische Dramaturgie arbeitet gerne mit Grafiken, in denen sich die Akte zwischen Plot Points biegen. Aber diese Abstraktion ist denkbar weit entfernt von der Erfahrung, einen Film zu sehen.
Ein Annäherung anderer Art versucht die experimentelle Datenbank 0xdb. Dort kann man (zu ausgewählten Filmen) eine Art Zeittotale aufrufen, ähnlich der Timeline in einem Schnittprogramm, in der alle Szenen nebeneinander stehen.


... und FALSCHER BEKENNER (2005) als „Zeittotale” auf 0xdb.

Augenblicklich gewinnt man einen Eindruck von Rhythmus und Farbe eines Films; berührt man die Balken mit der Maus, werden auch die Untertitel der jeweiligen Szene sichtbar.
Wirklich erhellend ist die so gewonnene Gesamtschau sicher nur, wenn man den betreffenden Film gut kennt. Trotzdem könnten algorithmische Werkzeuge wie dieses das Filmemachen verändern.

Als Regisseur jedenfalls bin ich für jede Hilfe dankbar, eine Einstellung, eine Sequenz ins Verhältnis zum Ganzen zu setzen...

(Um die Bilder größer zu sehen, einfach doppelklicken.)

3 Kommentare:

  1. sehr schön auch in diesem fall:

    http://0xdb.org/0445158?v=timeline

    AntwortenLöschen
  2. Ja, stimmt, überhaupt Benning ... Danke!

    C

    AntwortenLöschen
  3. "abstrakte kunst": nicht mehr und nicht weniger.

    AntwortenLöschen