16 Januar, 2009

Vormerken:

08.02.2009
REVOLVER Berlinale Party, im Festsaal Kreuzberg.


13.02.2009
Premiere von DEUTSCHLAND '09 (an dem ich beteiligt bin), im Wettbewerb, ausser Konkurrenz.

Ein Bild aus meinem Kurzfilm SÉANCE.

1 Kommentar:

  1. "It is no accident that the photographer becomes a
    photographer any more than the lion tamer becomes a lion tamer."
    Dorothea Lange


    Der amerikanische Filmemacher Terence Malick traf den Philosophen Martin Heidegger in den 60iger Jahren und übersetzte auch dessen Werk "Vom Wesen des Grundes". Stanley Cavell argumentiert in seinem Buch "The World Viewed" (Cambridge:Harvard University Press 1979) Malik hätte mit seinen Filmen auch einen Weg gefunden, einige zentrale Themen Heideggers in Filmsprache zu übersetzen. Vor allem das Thema des Wesens des Seins. Dies sei ihm gelungen, weil er ein fundamentales Prinzip der Photographie entdeckt hätte: Das Objekte an der photographischen Präsenz ihrer selbst teilhaben. Sie nehmen an der Wieder-Erschaffung ihrer selbst im Film teil, sie sind essentiell beteiligt an ihrem Erscheinen. Cavell definiert darüber hinaus was einen Film zu einem Kunst-Werk macht: Der Filmemacher muss, um diesen reflexiven Charakter der Bilder wirklich verwenden zu können, sich auf die Suche begeben die Bedeutung der Distanz zwischen der gesehenen Sache und der Sache an sich, zwischen dem Objekt und dessen Erscheinung als Idee oder Bild, zu ergründen. Für Cavell hat Malick dies in seinem Film "Days of Heaven" von 1978 erreicht. Er habe dort, so Cavell, Bilder gemacht, die sowohl auf ihren Status als Bilde referieren, als auch gleichzeitig auf die Notwendigkeit und Gefahr die darin besteht in einer Welt aus Bilder zu leben.
    Nach Heidegger kann der moderne Mensch sich nur wieder als Mensch entdecken durch eine poetische Sprache, die unserer Verhältnis zum Sein evoziert. Der Mensch wird zu Menschen durch sein Bewusstsein für die Funktionsweise der Sprache. Deswegen besteht Heidegger auf die Notwendigkeit einer poetischen Darstellungsweise, die durch die Grenzen der Repräsentation an Hand von intuitiven Bildern hindurch bricht.
    Heidegger spricht davon, dass in der Poesie die Menschheit Maß an sich selbst als Menschheit nimmt, im Verhältnis zum Göttlichen, und eben dadurch erst als Menschheit sich erkennt. Deswegen existieren wir eigentlich erst wirklich indem wir poetisch sind. Wobei für Heidegger poetische Bilder keine Illusionen sind, sondern Vorstellungen, die sichtbare Einbeziehungen des Fremden in den Rahmen des Bekannten sind.
    Inwiefern das Kino von Malick die Seins-Vergessenheit der Zuschauer verstört kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

    Grüsse und eine schöne Berlinale
    Thorsten

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