12 August, 2006

Informer

Das Unangenehme am Fliegen hat viel mit schlechter Architektur zu tun. Schlechte Architektur ist eine Architektur, die schlecht „informiert”. Das gilt natürlich auch für die Abläufe, die Unbehagen auslösen, so lange sie nicht angekündigt sind. Die Parallelen zum Film sind zahlreich. Wir wollen im Raum der Erwartung überrascht werden. Das Vergnügen an einer Erzählung hat also viel mit Antizipation zu tun, die geweckt und befriedigt werden will. Wenn man so will, ist die Flugreise ein Genre-Film. Man legt sich als Zuschauer ganz anders in die Kurve, ist von Vorne herein eingeweihter Mitspieler, weil es eng gesteckte Erfahrungen und Erwartungen gibt. Mit Lust-Angst erwartet man dann die Abweichung, die geeignet ist, die voran gegangenen Erfahrungen zu überschreiben. Nichts ist langweiliger als der planmässige Vollzug, nichts schrecklicher als der Absturz.

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